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CG_8: Kreuzwegfenster: Jesus wird zum Tode verurteilt
(BEL_Huy_CollegialeNotreDame_CG_8)

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Titel

Kreuzwegfenster: Jesus wird zum Tode verurteilt

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Werkstatt / Atelier
Datierung
1875
Masse
7 x 3 m (ca.)
Standort
Lage
n VII
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Masswerkfenster mit vier Lanzetten und Couronnement mit drei Vierpässen. In den beiden mittleren Lanzetten ist die 1. Station des Kreuzweges dargestellt: Jesus Christus ist zum Tod verurteilt worden und wird weggeführt. Im Hintergrund ist der römische Statthalter Pontius Pilatus zu sehen, der seine Hände in Unschuld wäscht. Die Bildszene ist von einer Rahmenarchitektur im Stil der Gotik gefasst, die mit Fialen, einem Wimperg und zwei musizierenden Engeln bekrönt ist. In den beiden äusseren Lanzetten sind als zur Rahmenarchitektur gehörende Statuen die Evangelisten Matthäus und Johannes mit je einem Buch und ihren Symbolen Mensch und Adler gezeigt. Der Sockel der Rahmenarchitektur ist mit Schriftbändern, einer Inschrift und einem Stifterwappen geschmückt. Das oberste Viertel der Lanzetten ist mit geometrischen Ornamenten, Grisaillemalerei und einer farbigen Rahmung mit Blatt- und Blütenmotiven gestaltet. In den Vierpässen sind das Lamm der Apokalypse auf dem Buch mit den sieben Siegeln und zwei Symbole der Passion auf ornamentiertem Hintergrund dargestellt: der Wasserkrug des Pilatus und der Beutel mit dem Judaslohn (mit Spinne und der Zahl 30).

Iconclass Code
11G21 · singende, musizierende Engel
11H(JOHN) · Johannes der Evangelist, Apostel; mögliche Attribute: Buch, Kessel, Kelch mit Schlange, Adler, Palme, Schriftrolle
11H(MATTHEW) · der Apostel und Evangelist Matthäus; mögliche Attribute: Engel, Axt, Buch, Hellebarde, Schreibfeder und Tintenfaß, Geldbörse, Schriftrolle, Winkelmaß, Schwert
46A122(MONTPELLIER DE) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MONTPELLIER DE)
48A9814 · Ornament aus einer Kombination von geraden und gekrümmten Linien
48AA9831 · Ornamente in Form von Laubwerk, Ranken, Zweigen - AA - stilisiert
48AA9833 · Blumenornamente - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
73D323 · Christus vor Pontius Pilatus (Matthäus 27:11-26; Markus 15:2-15; Lukas 23:2-7, 23:13-25; Johannes 18:28 - 19:16)
73D82 · einzelne Leidenswerkzeuge
73G22 · die Vision von dem Lamm und dem Buch mit den sieben Siegeln
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen de Montpellier

Inschrift

St·MATHIEU // SAINT·JEAN
ANNO / DOMINI / 1875
Ie·STATION // Ie·STATION
OMNIBUS OMNIA (Wappen)

Signatur

GL (Bildszene unten rechts)

Technik / Zustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas sowie rotes und blaues Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Eine von vierzehn Glasmalereien mit Darstellungen der Kreuzwegstationen in den Seitenkapellen der ehemaligen Stiftskirche Notre-Dame in Huy. Diese Kapellen wurden 1875–1878 (Planung ab 1873) im Rahmen einer von Eugène Carpentier (1819–1886) geleiteten Restaurierungskampagne mit neuen Glasmalereien ausgestattet, angeregt durch Jean-Joseph Delruelle, den Dekan von Huy (1854–1882). Der Auftrag ging an das renommierte Glasmalerei-Atelier Gsell-Laurent in Paris, das 1872–1877 auch die farbigen Verglasungen der Fenster im Chor und in den Seitenkapellen des Chors (CG_1CG_7) sowie der grossen Westrose (nicht erhalten) lieferte. Nebst den vierzehn Kreuzwegstationen zeigen die Fenster der Seitenkapellen insgesamt 28 Ganzfiguren in den Rahmenarchitekturen (vier Propheten, acht männliche und vier weibliche Personen des Alten Testaments, acht Apostel und die vier Evangelisten), sowie mit dem Kreuzestod Christi verbundene Embleme in den Masswerkfüllungen. Das Fenster mit der 1. Kreuzwegstation – das heute als einziges Fenster der Kirche die Signatur des Glasmalerei-Ateliers zeigt – wurde von Théodore Alexis Joseph de Montpellier (1807–1879) gestiftet, dem Bischof von Liège. Er weihte 1878 auch den fertigen Scheibenzyklus (siehe Demaret, 1922, S. 15).
Die in den Glasmalereien dargestellten Rahmenarchitekturen und Ornamente sind – passend zur Architektur der Kirche – stilistisch an Vorbilder aus der Zeit der Gotik angelehnt. Zwei Entwurfszeichnungen dazu werden im Musée Carnavalet in Paris aufbewahrt (D.16286 und D.16287). Die zur Rahmenarchitektur gehörigen Engels- und Personendarstellungen sowie die Bildszenen mit den Kreuzwegstationen sind hingegen in einem malerischen und realistischeren Stil komponiert, der sich tendenziell an den monumentalen Glasmalereien der Renaissance orientiert. Eine Entwurfszeichnung (D.16273) zur 10. Kreuzwegstation belegt, dass Caspar Gsell für die Kreuzwegstationen ursprünglich die gleiche an mittelalterliche Vorbilder angelehnte schematische Bildsprache vorgeschlagen hatte, wie sie in den Chorfenstern zur Anwendung gekommen war. Die Umsetzung der Fenster mit den Kreuzwegstationen stellte für Gsell offenbar in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung dar (siehe Lecocq/Joris, 2023, S. 254–255). Obwohl er zwei unterschiedliche Bildsprachen wählte, bilden seine Glasmalereien für die Kirche Notre-Dame in Huy insgesamt ein harmonisches Ensemble. Aufgrund seines Umfangs und seiner herausragenden Qualität zählt dieses Ensemble zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Datierung
1875
StifterIn

Théodore Alexis Joseph de Montpellier (1807–1879), Bischof von Liège

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

de Cartier d’Yves, J., & Joos de ter Beerst, E. (2023). Notices biographiques et héraldiques sur les donatrices et les donateurs des vitraux de la collégiale. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 274–283). Peeters.

Demaret, H. (1922). La Collégiale Notre-Dame à Huy. Charpentier & Foncoux.

du Ry, C. (2019). Huy – Histoire de la collégiale. Culture savante et culture populaire, témoignage de sagesse inspirée et de science ingénieuse. Les Éditions de la Province de Liège.

Grandmaison, L. (1886). La collégiale de Huy. Notice historique. Bulletin de la Société d’art et d’histoire du diocèse de Liège, 4.

Lecocq, I., & Joly, E. (2023). La décoration monumentale: Les vitraux. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 138–141). Peeters.

Lecocq, I., & Joris, P. (2023). Une nouvelle parure de vitraux (1872–1913), interrompue par la Première Guerre mondiale et complétée après la Seconde (1958–1974). In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 248–273). Peeters.

Ratz, S. (1999). Art de lumière: Les vitraux de la collégiale Notre-Dame de Huy. Li Cwerneu/Cercle hutois des sciences et beaux-arts.

Rémon, R. (2023). L’œuvre du peintre Adolphe Tassin à la collégiale de Huy. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 290–299). Peeters.

Bildinformationen

Name des Bildes
BEL_Huy_CollegialeNotreDame_CG_8
Fotonachweise
KIK-IRPA, Brussels (Belgium) / Hervé Pigeolet
Link zum Originalfoto
Aufnahmedatum
2020

Inventar

Referenznummer
CG_8
Autor*in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2025