Forschung
Die Identität und Herkunft der beiden Stifter ist nicht bekannt und ebenso wenig lässt sich beantworten, von wem deren einzig im Münchner Auktionskatalog Helblings von 1919 bildlich dokumentiertes Glasgemälde 1584 geschaffen worden ist.
Wie Zeiners Zyklus aus Baden befand sich die Scheibe vielleicht in der Chartreuse bei Hilterfingen, der 1819–1821 erbauten Sommerresidenz des Berner Staatsmanns Niklaus Friedrich von Mülinen (1760–1833). 1831 wurde die Chartreuse von Rudolf Emil Adolf de Rougemont (1805–1844) erworben, und zwar unter Einschluss der dortigen Scheibensammlung von Mülinens. Nach de Rougemonts Tod blieb dessen Witwe Adele von Bonstetten (1814–1883) bis 1863 dort wohnhaft. Damals übersiedelte sie ins Schloss Hünegg, das sie und ihr zweiter Gemahl Albert von Parpart (1813–1869) nahe der Chartreuse hatten errichten lassen. Zu den von ihnen damals von dort in die Hünegg übenommenen Glasgemälden könnte auch die vorliegende Scheibe gehört haben. Denkbar ist aber auch, dass sie erst nach 1863 in den Besitz des Paares gelangt ist. Beim Tode der Adele von Bonstetten war sie jedenfalls in der Hünegg, wurde sie doch von deren Erben Franz von Parpart, dem Neffen Alberts, 1884 von dort nach Köln an die Auktion bei J. M. Heberle überführt. Nach Johann Karl Bossards Angaben im Auktionskatalog Heberles gelangte sie damals für 590 Mark an eine unbekannte Person namens Egger. Sollte dieser Kunsthändler gewesen sein, dann wurde die Scheibe von ihm 1884 möglicherweise im Auftrag von August de Ridder (1837–1911) ersteigert. Bis 1919 befand sie sich jedenfalls in der Kollektion dieses belgisch-deutschen Kaufmanns und Kunstsammlers, der 1891 eine Villa auf dem Eichbühel in Schönberg bei Kronbeg im Taunus bezog. Von dort kam die Kollektion später nach Frankfurt a. M. An wen das Glasgemälde bei der Auktion der Sammlung de Ridder 1919 in München übergegangen ist, weiss man nicht.
Die Scheibe wird genannt in:
Heberle,1884, S. 36, Nr. 509.
Bossard, 1884, Nr. 509.
Helbling, 1919, S. 17, Nr. 116, Abb. Taf. XXII.
Hasler, 2023, S. 51, Nr. 45.
Datierung
1584
StifterIn
Düri, Andreas · Schwegler, Hans