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PB_18: Runde Ämterscheibe Bern
(Belgique_Bruxelles_MRAH_PB_18)

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Titel

Runde Ämterscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
um 1530 und später
Masse
∅ 47.4 cm (Licht- oder Rahmenmass)

Ikonografie

Beschreibung

Umfasst von einem Blattkranz halten zwei Löwen vor blauem Grund die bekrönte Wappenpyramide Bern-Reich. Zwischen den beiden Bernschilden in einem von violettem Rankenwerk umfassten Täfelchen die Jahreszahl 1530. Das zentrale Rundbild umkreisen 30 namentlich bezeichnete Berner Ämterwappen.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
25F33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler (+ Wappentiere)
44A1(+3) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Provinz, Region; regional)
46A122(BERN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BERN)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Bern: In Rot goldener Schrägbalken, belegt mit einem schwarzen Bären. Reichswappen: In Gold schwarzer Doppeladler mit goldenem Nimbus. Wappen Thun: In Rot silberner Schrägbalken, oben belegt mit goldenem sechsstrahligem Stern. Wappen Zofingen: Dreimal geteilt von Rot und Silber. Wappen Aarau: In Silber mit rotem Schildhaupt schwarzer Adler. Wappen Brugg: In Silber schwarzer Brückenkopf. Wappen Nidau: In Silber aus linkem Schildrand wachsende rote Bärentatze. Wappen Lenzburg: In Silber blaue Kugel. Wappen Saanen: In Rot flugbereiter silberner und goldbewehrter Kranich. Wappen Aarburg: In Gold schwarze Burg mit schwarzem Adler. Wappen Aarwangen: Gespalten von Silber mit schwarzem Balken und von Schwarz. Wappen Erlach: In Rot aus linkem Schildrand wachsende schwarze Bärentatze, eine ausgerissene goldene Erle haltend. Wappen Aarberg: In Silber auf goldenem Dreiberg flugbereiter schwarzer Adler. Wappen Büren: In Rot aus linkem Schildrand wachsende silberne Bärentatze. Wappen Wangen: In Silber zwei gekreuzte blaue Schlüssel. Wappen Wiedlisbach: In Silber blauer Schrägfluss. Wappen Aigle: Geteilt von Schwarz und Gold mit je einem Adler in verwechselten Farben. Wappen Grünenberg: In Silber silberner (eigentlich grüner und gelbgeränderter) Sechsberg. Wappen Brandis: In Silber schwarzer Brand. Wappen Landshut: In Silber schwarzer Eisenhut mit ebensolchem Sturmband. Wappen Signau: Fünfmal von Blau und Silber gespalten, darüber zwei goldene Balken. Wappen Huttwil: In Blau zwei gekreuzte silberne Schlüssel. Wappen Trachselwald: In Rot ausgerissene goldene Tanne, oben links begleitet von sechsstrahligem goldenem Stern. Wappen Interlaken: In Silber halber schwarzer Steinbock. Wappen Unterseen: In Gold halber schwarzer Steinbock. Wappen Aeschi: In Silber aus rechtem Schildrand wachsende schwarze Bärentatze. Wappen Frutigen: In Silber schwarzer Adler mit goldenem Nimbus. Wappen Niedersimmental: In Rot zweitürmige silberne Burg. Wappen Obersimmental: In Gold halber schwarzer Bär. Wappen Hasli: In Gold schwarzer Adler. Wappen Laupen: In Silber ausgerissene silberne (eigentlich goldene) Linde mit sieben Blättern. Wappen Burgdorf: Gespalten von Silber und Schwarz mit silbernem (eigentlich goldenem) Schildrand.

Inschrift

1530. 
Ämterwappen (im Uhrzeigersinn oben beginnend): Thvn, Zoffingen, Aarovw, Brvgk, Nidow, Lenzbvrg, Sanen, Aarbvrg, Aarwangē, Erlach, Aarberg, Büren, Wangen, Wietlispach, Aelen, Grünēberg, Brandis, Landshvt, Signow, Hvttweil, Trachselwald, Jnterlackē, Untersewē, Aeschi, Frvtigen, N: Siēbethal, Ob: Siēbethal, Hasli, Lovpen, Bvrgdorf.

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im Auktionskatalog Heberles von 1884 sind zu diesem Glasgemälde keinerlei Beanstandungen vermerkt. Stückelberg hingegen bezeichnet es als "stark ergänzt". Konkreter äussert sich dazu Johann Karl Bossard. Ihm zufolge sollen darin die Ämternamen, drei Ämterwappen, die Jahreszahl 1530 und vielleicht auch die beiden schildhaltenden Löwen neu sein (s.u.). Einige wenige Spungbleie und Sprünge.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes und blaues Überfangglas mit Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Wie von Stückelberg und Bossard vermerkt, kann die 1530 datierte Scheibe in ihrem Glasbestand unmöglich vollständig von damals stammen. Darauf weisen die Ämterwappen von Saanen und Brandis. Diese beiden Gebiete wurden nämlich erst 1555 beziehungsweise 1607 zu bernischen Landvogteien. Folgerichtig fehlen sie in allen uns aus den Jahren um 1530 bekannten runden Berner Ämterscheiben. Diejenige in Brüssel muss demnach jünger sein. Vieles spricht denn auch dafür, dass sie im 19. Jahrhundert zusammengefügt wurde, und zwar unter Verwendung von alten Teilen, die an sich einer um 1530 entstandenen Ämterscheibe entnommen sein können (die von Bossard als neu angesprochenen Gläser mit den beiden Löwen und der Jahreszahl lassen sich stilistisch in diese Zeit ansetzen). Ob sie noch einen wesentlichen Bestandteil von Gläsern aus dem 16. Jahrhundert enthält oder ob sie gar eine vollständig neuzeitliche Arbeit aus der Zeit vor 1884 darstellt, kann erst eine neue Bestandesaufnahme klären.

Wie Zeiners Zyklus aus Baden befand sich die Scheibe vielleicht in der Chartreuse bei Hilterfingen, der 1819–1821 erbauten Sommerresidenz des Berner Staatsmanns Niklaus Friedrich von Mülinen (1760–1833). 1831 wurde die Chartreuse von Rudolf Emil Adolf de Rougemont (1805–1844) erworben, und zwar unter Einschluss der dortigen Scheibensammlung von Mülinens. Nach de Rougemonts Tod blieb dessen Witwe Adele von Bonstetten (1814–1883) bis 1863 dort wohnhaft. Damals übersiedelte sie ins Schloss Hünegg, das sie und ihr zweiter Gemahl Albert von Parpart (1813–1869) nahe der Chartreuse hatten errichten lassen. Zu den von ihnen damals von dort in die Hünegg übernommenen Glasgemälden könnte die Berner Ämterscheibe gehört haben. Denkbar ist aber auch, dass sie erst nach 1863 in den Besitz des Paares gelangt ist. Beim Tode der Adele von Bonstetten war sie jedenfalls in der Hünegg, wurde sie doch von deren Erben Franz von Parpart, dem Neffen Alberts, 1884 nach Köln an die Auktion bei J. M. Heberle überführt. Gemäss Johann Karl Bossard kam sie dort für 800 Mark ans Museum von Brüssel, die heutigen Musées Royaux d'Art et d'Histoire.

Die Scheibe wird genannt in: 
Heberle, 1884, S. 39, Nr. 528.
Bossard, 1884, Nr. 528.
Stückelberg, 1888–1891, Bd. 6, Heft 23/1 (1890), S. 302.
Hasler, 2023, S. 49, Nr. 30.

Datierung
um 1530 und später
Zeitraum
1530 – 1884
StifterIn

Bern, Stand

Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Seit 1884 Musées Royaux d'Art et d'Histoire, Brüssel

Vorbesitzer*in

Vielleicht bis 1831 Niklaus Friedrich von Mülinen und bis 1863 Rudolf Emil Adolf de Rougemont bzw. Adele von Bonstetten, Chartreuse (Hilterfingen) · Seit oder nach 1863–1884 Albert von Parpart und Adele von Bonstetten, Schloss Hünegg (Hilterfingen) · 1884 Franz von Parpart bzw. Auktionshaus Heberle, Köln · Seit 1884 Museum Brüssel

Inventarnummer
I.A. 2637 (4205)

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bossard, J. K. (1884). Notizen zu Verkaufspreisen, Käufern, Zustand und Datierung der Glasgemälde, eingebunden im Exemplar des Kölner Heberle-Auktionskatalogs von 1884 der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern.

Hasler, R. (2023). Die Glasgemälde der Sammlung. "Auf barbarische Weise verzettelt". Zur Kunstsammlung von Parpart-von Bonstetten. Berner Zeitschrift für Geschichte (BEZG), 85. Jahrgang, Nr. 1.

Heberle, J. M. (1884). Catalog der Kunst-Sammlungen des verstorbenen Herrn Albert von Parpart auf Schloss Hünegg am Thuner-See. Köln 20.10.1884, Köln: J. M. Heberle.

Stückelberg (1888–1891). Schweizer Scheiben in Brüssel. Anzeiger für schweizerische Alterthumskunde. Bd. 6.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 68831

Bildinformationen

Name des Bildes
Belgique_Bruxelles_MRAH_PB_18
Fotonachweise
CC-BY KIK-IRPA, Brussels (Belgium), cliché X070196
Link zum Originalfoto
Aufnahmedatum
2014
Eigentümer*in

Seit 1884 Musées Royaux d'Art et d'Histoire, Brüssel

Inventar

Referenznummer
PB_18
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2023