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TG_1195: Märchenfenster
(TG_Diessenhofen_Schulhaus_TG_1195)

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Titel

Märchenfenster

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Werkstatt / Atelier
Datierung
1910
Masse
je 89 x 63 cm (Bildsujet 23 x 20 cm)

Ikonografie

Beschreibung

Vierteiliges Rundbogen-Sprossenfenster mit drei kleinformatigen Glasmalereien in der unteren Hälfte. Sie sind in der Art von Titelbildern für die Märchenerzählungen “Rübezahl” (links) und “Münchhausen” (rechts) gestaltet, während das mittlere Bild eine Märchenerzählerin zeigt. Die Sujets sind durch einen farbigen einfachen Rahmen akzentuiert und in eine Kartusche mit ornamental gestaltetem Rahmen eingelegt. In zwei weiteren Rundbogenfenstern des 1. Obergeschosses sind ebenfalls Märchen dargestellt (TG_1194, TG_1196).

Rübezahl: Der Riese Rübezahl ist mit langem Bart und grosser Keule auf einem Felsen stehend gezeigt. Unten rechts Schriftkartusche mit dem Märchentitel.
Märchenerzählerin: Im Zentrum ist eine Frau mit blumengeschmücktem Haupt dargestellt, die aus einem Buch vorliest. Das vor ihr sitzende Publikum besteht aus sechs Kindern, einer Katze und einem Zicklein. Im Hintergrund ein mit Vögeln besetztes Spiralen-Ornament.
Münchhausen: Der Baron von Münchhausen ist uniformiert und mit geflochtenem Haar auf einer Kanonenkugel reitend gezeigt. Unten rechts Schriftkartusche mit dem Geschichtentitel.

Iconclass Code
49L8 · Inschrift, Aufschrift
84 · Sagen und Märchen
Iconclass Stichworte
Signatur

· CR · // ROESCH IX · 10

Technik / Zustand

Technik

Rübezahl: Farbiges Glas und blaues ausgeätztes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot Eisenrot, Eisengelb, grüner Schmelzfarbe sowie weisser Schmelzfarbe.
Märchenerzählerin: Farbiges Glas und rotes ausgeätztes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Eisenrot, Silbergelb, blauer und grüner Schmelzfarbe sowie weisser Schmelzfarbe.
Münchhausen: Farbiges Glas und blaues ausgeätztes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Eisenrot, Silbergelb, grüner Schmelzfarbe sowie weisser Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Glasmalereien in den Flurbereichen des 1910/11 errichteten Schulhauses Diessenhofen wurden von den befreundeten Diessenhofer Künstlern August Schmid und Carl Roesch entworfen. Schmid wählte als Thema mehrere Schweizer Nationalmythen, für die er sich auch als Theaterregisseur und Bühnenbildner interessierte (TG_1191, TG_1192, TG_1193). Roesch widmete seine Glasmalereien unterschiedlichen bekannten Märchen (TG_1194, TG_1195, TG_1196). Während die Vogel- und Blumenbilder Roeschs im Erdgeschoss rein dekorativer Natur sind (TG_1197, TG_1198), ist vorstellbar, dass die Inhalte der Glasmalereien vor den Schulzimmern im 1. und 2. Obergeschoss im Unterricht thematisiert wurden.

Datierung
1910
Eigentümer*in

Schulgemeinde Diessenhofen

Bibliografie und Quellen

Literatur

Helg U. (2009). Carl Roesch: Leben und Werk: 1884-1979. Zürich: Offizin, S. 116, 121.

Kaufmann, K. (2022). Revival und Stilpluralismus – Sakrale und profane Glasmalereien im Thurgau 1865–1930. In Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau (Hrsg.), Glasmalereien am Bau im Thurgau (im Druck). Denkmalpflege im Thurgau 23. Basel: Schwabe.

Landert M. (Hrsg.) (2006). Carl Roesch: eigenwillig – angepasst [Ausstellungskatalog]. Sulgen: Niggli, Abb. 46–48.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Diessenhofen_Schulhaus_TG_1195
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Hans Fischer)
Aufnahmedatum
2020
Eigentümer*in

Schulgemeinde Diessenhofen

Inventar

Referenznummer
TG_1195
Autor*in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2021