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FR_195: Wappenscheibe André Joseph Rossier und Marie Hélène Castella um 1700
(FR_Freiburg_MAHF_FR_195)

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Titel

Wappenscheibe André Joseph Rossier und Marie Hélène Castella um 1700

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
Um 1700

Ikonografie

Beschreibung

Vor den seitlichen schmalen Arkaden steht eine blaue Säule, die zusammen mit einer zweiten versetzten Säule den violetten Architrav trägt, über dem sich Früchte ausbreiten. Darüber zieht sich ein abschliessendes, mit Festons verziertes rotes Gebälk. Das Mittelbild nehmen vor weissem Rankengrund die beiden vollen Stifterwappen ein, die von symmetrisch angeordneten Waffentrophäen begleitet werden. Am Fuss der Scheibe liegt zwischen violett-gelben Podesten die erneuerte Stifterinschrift.

Iconclass Code
45L311 · Kriegs- oder Schlachttrophäe
46A122(CASTELLA) · Wappenschild, heraldisches Symbol (CASTELLA)
46A122(ROSSIER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ROSSIER)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Rossier: In Blau mit goldenem Schildrand drei (2, 1) goldbebutzte silberne Rosen mit goldenen Kelchblättern; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts blau und golden, links blau und silbern; Helmzier: über gold-blauem Wulst ein blauer doppelter Flug mit der Rose des Schildbildes. Wappen Castella: In Blau drei silberne Schrägflüsse, darüber ein roter Schrägbalken, belegt mit drei fünfstrahligen goldenen Sternen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts rot und golden, links blau und silbern; Helmzier: über rot-goldenem Wulst drei silberne Straussenfedern.

Inschrift

Stifterinschrift (ergänzt): Mr Andrè Joseph Rossier du Grand / Conseil et du Nombre de MM. les Secrets / de la Ville et du Canton de Fribourg / Mme Marie Helene Castella Son Epouse 1680.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Zahlreiche Notbleie, zwei Sprünge. Inschriftkartusche und kleines Stückchen links daneben ergänzt. Eisenrot etwas berieben. Die Scheibe trug bei ihrem Ankauf die gravierte Inschrift einer Schliffscheibe von 1770. Restaurierung: 1900: Kirsch & Fleckner, Freiburg. Um 1926/27: eingeflickte Inschrift entfernt und durch eine historisch angepasste ergänzt.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot, blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

André Joseph Rossier (19.3.1647–7.8.1715), Sohn des Patriziers Petermann Rossier (vgl. FR_391), diente seiner Vaterstadt 1670–1683 als Grossrat, 1683–1715 als Sechziger und 1690–1715 als Heimlicher. Der spendable Bürger Freiburgs ist durch sein Testament im Jahr 1710 als Begründer des Diözesanseminars ausgewiesen (Marmier 1939). Seit 1690 war er mit Marie Hélène Castella von Delley († 1754) verheiratet, der Gutsbesitzerin von Chenaleyres in Autafond, wo er sich sein Herrenhaus erbaute. Er war in Freiburg der prominenteste Architekt des späten 17. Jahrhunderts und entwarf das Tuchmanufakturhaus (1680–1681/82) auf dem Liebfrauenplatz (Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 131), das Bürgerspital (1681–1698), dessen Bau er unentgeltlich leitete, und das Priorat des Augustinerklosters (1682–1684) (Foerster 1996. S. 128–130; Waeber 1957/II. S. 77; Lauper 1994/I. S. 17). Das Konventgebäude der Ursulinerinnen führte er 1677–1679 nach Plänen des Jesuitenbruders Heinrich Mayer aus. Die Arbeiten für den Saal des Grossen Rats wurden durch seinen Tod unterbrochen. Rossiers Werk ist bislang noch kaum erforscht. Die moderne Inschrift der Scheibe wurde um 1926/27 nach einer Scheibenstiftung des Ehepaares für die Schlosskapelle Delley (FR_261) ergänzt (Vgl. Archiv MAHF, Copies des lettres 22.4.1926–14.10.1927, p. 163), trägt aber mit Sicherheit ein falsches Datum, war doch Rossier erst ab 1690 verheiratet und mit dem Amt des Heimlichers betraut. Das vorliegende Glasgemälde stammt aus der Pfarrkirche St-Etienne in Ependes, die im Verlaufe des 17. Jahrhunderts neuerbaut worden war und 1933 durch einen Brand teilweise zerstört wurde. Dellion erwähnt 1886 noch einige Glasgemälde des 17. Jahrhunderts mit den Wappen der Familien Lanther, Mossu usw. (Dellion V, 1886. S. 56). Die Scheibe Rossier wird in diesem Zusammenhang jedoch nicht explizit erwähnt. Sie ist ein spätes Werk der Bucher-Werkstatt und mit den Scheiben Niklaus Von der Weids und Franz Niklaus Werros um 1701 vergleichbar (FR_198, FR_199).

Datierung
Um 1700
Zeitraum
1690 – 1710
Eingangsdatum
1899/1900
StifterIn

Rossier, André Joseph (1647–1715) · Castella, Marie Hélène (um 1658–1754)

Schenker*in / Verkäufer*in

Pfarrei Ependes

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

1899/1900 aus der Kirche von Ependes erworben.

Inventarnummer
MAHF 3475

Bibliografie und Quellen

Literatur

Techtermann, Max de. Musée cantonal de Fribourg. In: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 1, 1899, S. 208, Nr. 1.

Techtermann, Max. Inventar der kirchlichen Kulturgüter. 1900–1907 (Archiv MAHF).

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 107.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), p. 14 und unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 11 (18me fenêtre) (um 1680).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. II. 1938. S. 31.

Ependes et Sâles. L’histoire de deux villages de leur origine à nos jours. Textes de Pierre-Joseph Clément, Michel Riedo et Gérard Tornare. Fribourg 1993. S. 59, Abb. S. 57.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 195.

Vgl.

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902).

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) V, 1929. S. 708, Nr. 3.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) V, 1930. S. 563, Nr. 3.

Zurich, Pierre de. La maison bourgeoise en Suisse, XX. Le Canton de Fribourg. / Das Bürgerhaus in der Schweiz. XX. Bd. Der Kanton Freiburg. Zürich und Leipzig 1928. S. XLVIII–XLIX.

Henri Marmier. Le séminaire de Fribourg. Freiburg 1939.

Waeber, Louis (texte français) und Aloys Schuwey (deutscher Text). Églises et chapelles du Canton de Fribourg. Fribourg 1957.

Lauper, Aloys. Les bâtiment conventuels de 1250 à 1848. In: Patrimoine fribourgeois / Freiburger Kulturgüter 3, 1994. S. 17.

Castella, Pierre de. Généalogie des Castella, originaires de Neirivue. s. l. 1994. Pl. 6.

Foerster, Hubert. Müßiggang – Bettlerjagd – Tuchmanufaktur. Freiburgs Versuche zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im 17. Jahrhundert. In: Freiburger Geschichtsblätter 73, 1996. S. 95–148.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 171.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 10, 2011. S. 461, Nr. 1.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 10, 2011. S. 602, Nr. 1.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Rossier am 3.4.2014).

Archiv Museum für Kunst und Geschichte Freiburg (MAHF).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_195
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_195
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016