Nom

Winterhalder Sebastian, Rötenbach und Colmar

Dates d'activité
1806–1826
Auteur·e et date de la notice
Yves Jolidon 2014; Elisa Ambrosio 2015
Lieux avec objets
Informations sur l'atelier

Zahlreiche Mitglieder der Familie Winterhalder waren seit Anfang der achtziger Jahre des 18. Jahrhunderts in Rötenbach im Hochschwarzwald als Hinterglasmaler tätig. Sebastian Winterhalder (Rudenberg 1781–1826 Colmar) war der erstgeborene Sohn des Hinterglasmalers Lorenz Winterhalder (Rudenberg 1747–vor 1824 Rötenbach) und einer Friedenweiler. Sebastian übernahm 1806 die väterliche Werkstatt, die sich seit etwa 1780 in Rötenbach befand, und in der dann auch seine drei Brüder Aloys, Johannes und Joseph arbeiteten. Als sich die wirtschaftliche Situation nicht zuletzt wegen eines vom französischen Zoll erlassenen Exportverbots von Hinterglasmalereien nach Frankreich verschlechterte, zog er 1823 nach Colmar, wo er mit rund elf Mitarbeitern nochmals eine blühende Werkstatt errichten konnte. Offenbar trug dort der von der Schild- und Hinterglasmalerin Franziska Ganter (Rötenbach 1805–1884 Rötenbach) eingeführte Bildtyp wesentlich zu seinem Erfolg bei: die bunten Blumenkartuschen bilden eine Besonderheit dieser Malschule. Ungefähr drei Jahre nach Sebastian Winterhalders Tod 1826 kehrte das gewerbliche Unternehmen nach Rötenbach zurück. (Hahner/Jesserer 1994. S. 40, 117–133). Laut Georges Klein war Rochus Held (1806–?) Mitarbeiter in der Werkstatt Winterhalder in Colmar, die er nach dem Tod Sebastians 1826 bis zur Rückkehr der Familie nach Rötenbach möglicherweise auch leitete (Hahner/Jesserer 1994, S. 42). Benedikt Winterhalder (Rötenbach 1813–1890 Rötenbach), der Sohn von Sebastian Winterhalder, der schon mit dreizehn Jahren Hinterglasbilder malte, übernahm dann die Werkstatt in Rötenbach. Gemäss Hahner/Jesserer soll Franziska Ganter unter Benedikt Winterhalder weiter gearbeitet haben.

Bibliographie

Hahner, G. & Jesserer, H. (1994). Hinterglasbilder aus dem Schwarzwald. Blaubeuren: G. Hahner.

Klein, G. (1970). Das Elsässische Museum in Strassburg. Strasbourg: Musée de Strasbourg.