Zwei an ihren unteren Enden mit einer blauen Schleife zusammengebundene Palmblätter rahmen das vor gelben Grund gesetzte und von einer Freiherrenkrone bekrönte Wappen des Johann Rudolf von Erlach. Im geschweiften Oberbild sind in zwei symmetrisch angeordneten Gruppen Waffentrophäen dargestellt. Am Fuss steht die Hans Rudolf von Erlach gewidmete Inschrift.

Unterhalb des Wappens ein Glas neu ergänzt (s. u.); kleiner Glasausbruch am linken Rand; Sprünge und zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert. Restaurierungen Um 1900: Die Ergänzung wurde bei einer Restaurierung gegen Ende des 19. oder zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingefügt. 1949/50 Louis Halter, Bern: Neuverbleiung.

Das in der Schlosskirche Spiez ursprünglich im Seitenschifffenster Süd III eingefügte Werk ist eine Gedenkscheibe für Johann Rudolf den Älteren von Erlach (1585/86–1643), den Vater von Johann Rudolf dem Jüngeren (1630–1693) und von Hieronymus (1607–1662). Er war Herr zu Riggisberg, Rümligen, Champvent und La Motte. Als Hauptmann stand er in französischen Diensten und wurde in Bern 1614 Mitglied des Grossen Rates sowie 1624 Landvogt zu Yverdon. Verheiratet war er in erster Ehe seit 1606 mit Anna von Joffrey, Tochter des Johann und der Anna von Goumoens, in zweiter seit 1628 mit Magdalena Steiger, Tochter des Johann und der Margaretha Tscharner, sowie in dritter mit Anna Güder, der Tochter Hans Antons und Margaretha Sagers (von Erlach 1989, Stamm-Taf. F X). Die Scheibe zum Gedenken an Johann Rudolf den Älteren von Erlach wurde vermutlich durch seinen Sohn Johann Rudolf den Jüngeren gestiftet.

Ausser der von Hans Jakob Güder signierten Scheibe des Gabriel von Erlach (1639–1673) stammen im Zyklus von diesem Berner Meister die in analoger Weise komponierten Glasgemälde von Albrecht von Erlach (1614–1652), Hieronymus (1607–1662) und Johann Rudolf von Erlach (1634–1711), Johann Jakob von Erlach (1628–1694), Johann Rudolf dem Älteren von Erlach (1585/86–1643), Johann Rudolf dem Jüngeren von Erlach (1630–1693) und Sigmund von Erlach (1614–1699). Von Güder geschaffen wurde auch die Wappenstiftung der Freiherrschaft Spiez (vgl. Hasler 2003, S. 16f.).