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FR_255: Wappenscheibe Franz Niklaus de Boccard und Beatrix Reynold 1679 (?)
(FR_Bulle_Musee_FR_255)

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Title

Wappenscheibe Franz Niklaus de Boccard und Beatrix Reynold 1679 (?)

Type of Object
Artist / Producer
Hermann, Jost · oder
Hermann, Rudolf · zugeschrieben
Dating
1679 (?)
Dimensions
30.2 x 19.1 cm (im Licht)

Iconography

Description

Die beiden einander leicht zugeneigten Vollwappen nehmen die ganze Breite der Scheibe ein. Sie stehen auf dem steinfarbenen Boden vor einer zweiachsigen Pilasterarchitektur mit stützender Mittelsäule. Über dem Architrav mit der Volutenkartusche im Scheitel ist eine Belagerungsszene dargestellt. Hinter den rahmenden Pilastern und der Mittelsäule des zweiten Geschosses steht eine einzelne Kanone, die auf eine am Steilufer eines Gewässers liegende Stadt gerichtet ist.

Iconclass Code
45K21 · siege
46A122(BOCCARD) · armorial bearing, heraldry (BOCCARD)
46A122(REYNOLD) · armorial bearing, heraldry (REYNOLD)
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Boccard: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein steigender doppelschwänziger goldener Löwe, 2 und 3 in Blau drei goldene Rauten (2, 1); Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: rechts blau und golden, links schwarz und golden; Helmzier: über goldener Krone ein wachsender gekrönter goldener Löwe, die goldene Raute in den Pranken haltend. Wappen Reynold: Geteilt, oben in Blau ein lateinisches silbernes Kreuz, beseitet von je einem sechsstrahligen silbernen Stern und einer goldenen Lilie, unten fünfmal gespalten von Schwarz und Silber; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz, silbern und golden; Helmzier: über goldener Krone ein gold-blau-silberner Federbusch.

Inscription

Stifterinschrift: J. Frantz Niclaus von Boccardt / der zeitt Landtvogt zu Griennin= / gen vnd Wippingen F. Beatrix Reÿnoldt / sein egemahel. / [1679 ?]

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Erhaltung: Wenige ungeleimte Sprünge.

Technique

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, blauen und violetten Schmelzfarben. Altes Bleinetz.

History

Research

Die Scheibe, die ehemals die kleine Kapelle Saint-Garin in Echarlens zierte, wo sie Dellion 1886 noch beschrieb, geriet trotz Einwänden des Erziehungsministeriums und Kantonsarchäologen in den Verkauf und gelangte 1630 an das Museum in Bulle (StAF DIP dossier 725; Dossier de l'Instruction publique, Musée Tissot à Bulle 708. Brief vom 21.11.1927. Archiv MAHF, Correspondances 1927–1931, p. 13–14, 18, 197; Copies des lettres 22.4.1926–14.10.1927, p. 229, 245). Die im Inventar genannte Jahrzahl der Inschrift 1679, die dem Erneuerungsdatum der Kapelle entspricht, steht möglicherweise auf dem unteren Rollwerk der Kartusche und ist heute durch die knappe Einrahmung nicht mehr sichtbar (Im Brief der Pfarrei vom 4.8.1927 an Nicolas Peissard und in späterer Korrespondenz wird dagegen das Datum 1670 genannt. StAF DIP 725 und StAF Instruction publique 708. Franz Niklaus de Boccard wurde aber erst 1678 Vogt von Grüningen/Wippingen [vgl. Inschrift]). Franz Niklaus de Boccard wurde am 7.7.1642 als Sohn des Johann Ludwig und der Anna Maria König geboren. Er erneuerte sein Bürgerrecht 1666. Im gleichen Jahr wurde er aus dem Spitalquartier in den Grossen Rat gewählt. 1674 kam er in den Rat der Sechzig und 1706 in den Heimlichen Rat. 1666 amtete er als Ohmgeltner und 1678–1683 als Vogt von Everdes-Vuippens. Als solcher stiftete er auch die vorliegende Scheibe. 1695 ernannte man ihn zum Venner des Spitalquartiers (Er verzichtete aus diesem Grund auf seinen Adelstitel, wie es schon sein Grossvater Martin Boccard im Jahr 1634 getan hatte. RM 246, 1694, p. 379 [25.6.1694]) und 1704 zum Salzmeister. Franz Niklaus de Boccard war mit Beatrix Reynold verheiratet (*1632), einer Tochter Anton Reynolds und Françoise Fegelys, sowie Witwe Franz Niklaus von Lanthen-Heids (†1659). Sie hatten gemeinsam acht Töchter und einen Sohn (Almanach généalogique suisse 5, 1933. S. 60). Franz Niklaus de Boccard starb am 15.4.1709. Seine Frau überlebte ihn um fünf Jahre und starb am 23.10.1714. Das vorliegende Glasgemälde entstand sicher in der Freiburger Werkstatt Hermann, wahrscheinlich aus der Hand Rudolfs, der die Arbeiten des 1679 verstorbenen Vaters Jost übernahm. Das Oberbild findet sich auch auf anderen Scheiben Rudolfs Hand (FR_162 und FR_165). Das Stifterpaar hinterliess 1678 eine weitere Wappenscheibe, die heute in der Eremitage in St. Petersburg aufbewahrt wird (Inv.-Nr. B 134. Shlikevich 2010. S. 164, Nr. 63; Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 217). Das Werk, das im Oberbild eine interessante und dokumentarisch sehr wertvolle Ansicht der Bernbrücke mit dem Mückenturm in Freiburg birgt, stammt vom gleichen Glasmaler. Eine andere, jedoch Leontius Bucher zuzuschreibende Wappenscheibe von 1684 nennt in der französischsprachigen Inschrift die Ehefrau des Vogts von Vuippens/Wippingen nicht (Genf, Musée Ariana, Inv.-Nr. AD 8608. Katalog Vincent 1891. S. 49, Nr. 348; Sidler 1905. S. 102, Nr. 59; Deonna 1938. S. 12, Nr. 18; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 255.1).

Dating
1679 (?)
Date of Receipt
1930
Original Donor

Boccard, Franz Niklaus de (1642–1709) · Reynold, Beatrix von (1632–1714)

Donor / Vendor

Unbekannter Privatbesitz

Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Bulle, Musée Gruérien

Previous Owner

Aus der Kapelle St-Garin in Echarlens 1928 verkauft und 1930 aus Privatbesitz ins damalige Musée Tissot in Bulle gelangt.

Inventory Number
IG 3980

Bibliography and Sources

Literature

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902). Bd. V, 1886. S. 9.

Naef, Henri. Le Musée Gruyérien ou Gruérien. In: Jahrbuch für Kunst und Kunstpflege in der Schweiz Bd. V, 1928/29. S. 312.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 255.

Vgl.

Généalogies divers (Staatsarchiv Freiburg) 417 (de Boccard 1303–1922) p. 23.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 73, 174, 256, 306, 318, 429, 478.

Katalog der reichhaltigen Kunst-Sammlung der Herren C. und P. N. Vincent in Konstanz am Bodensee. Versteigerung zu Konstanz am Bodensee, den 10. September 1891. J. H. Heberle (H. Lempertz’ Söhne) aus Köln. Köln 1891.

Sidler, Godefroy. Ville de Genève. Catalogue officiel du Musée de l’Ariana. Genève 1905.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 505, 518.

Schweizerisches Geschlechterbuch / Almanach généalogique suisse 5, 1933. S. 60.

Deonna, Waldemar. Ville de Genève. Catalogue du Musée Ariana (Fondation G. Revilliod). Genève 1938.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 15.

Shlikevich, Elena. Stained glass from the 16th – 18th centuries in the Hermitage collection. (Exibition catalogue St. Petersburg 6. juli –3. october) St. Petersburg 2010.

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Direction de l'Instruction Publique (DIP), Ratsmanuale (RM).

Archiv Museum für Kunst und Geschichte Freiburg (MAHF).

Image Information

Name of Image
FR_Bulle_Musee_FR_255
Credits
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Date
2013
Copyright
© Musée gruérien Bulle
Owner

Bulle, Musée Gruérien

Inventory

Reference Number
FR_255
Author and Date of Entry
Uta Bergmann 2016