Image Ordered

BE_1081: BE_Spiez_Schlossmuseum_Erlach_JohannR
(BE_Spiez_Schlossmuseum_Erlach_JohannR)

Contact Details

Please specify your first name.
Please specify your name.
Please specify your e-mail address.
The e-mail address is invalid.

Please provide as much information as possible (publication title, database, publisher, edition, year of publication, etc.).

The Vitrocentre Romont can only provide you with its own photographs. We regret that we cannot supply images from third parties to you. If your order concerns photographs from third parties, we will send you the contact address from which the images can be obtained.

The personal data you provide in this form will be used by Vitrocentre Romont exclusively for the processing of your image order. Correspondence regarding the order will be archived for internal reference. The data will not be used for purposes other than those listed here, nor will it be passed on to third parties. By sending the order form, you agree to this use of your personal data.

Should you have any questions, please send us an e-mail: info@vitrosearch.ch.

Title

Gedenkscheibe Johann Rudolf von Erlach

Type of Object
Artist / Producer
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Dating
1676
Dimensions
71 x 48 cm im Licht

Iconography

Description

Vor gelbem Grund ist Vollwappen des Johann Rudolf von Erlach in einen Doppelbogen gesetzt. Dem Wappenschild sind zwei goldene Spangenhelme aufgesetzt, deren Kleinodien mit dem Schildbild belegte Menschenrümpfe zeigen. Am Fuss steht die Johann Rudolf von Erlach gewidmete Inschrift.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen Johann Rudolf von Erlach

Inscription

[Hr. J]oha Růdolph Von Erlach / Freÿherr zů Spietz deß grossen Rahts / der Statt Bern Landtvogt zů Milden / Haubtman (in eckigen Klammern das ergänzte Stück).

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Die Gläser am oberen Rand, das heraldisch rechte Helmkleinod, die beiden Wappenhelme zusammen mit den nach aussen anschliessenden Helmdeckenteilen, ein kleines Stück beim Glasausbruch links unterhalb des Wappens und im Schriftfeld das Eckstück oben links bei zwei Restaurierungskampagnen (s. u.) neu ergänzt; Sprünge und Sprungbleie; die erneuerte Verbleiung beschädigt (der Fussteil mit Inschrift abgebrochen). Restaurierungen

  1. Jahrhundert: Einfügung mehrerer Ergänzungen. Diese wurden mit Ausnahme des Eckstücks oben rechts später von Halter ersetzt (s. u.). Sie stammen möglicherweise vom Berner Glasmaler Johann Heinrich Müller (1822–1903). 1949/50 Louis Halter, Bern: Einsetzen zahlreicher Ergänzungen (mehrheitlich an Stelle älterer) und Neuverbleiung (dazu Dokumentation im Vitrocentre Romont). Die Ergänzungen, die Halter der Scheibe entnahm, wurden von diesem mehrheitlich mit Wachs auf einer Glasplatte befestigt (heute im Museumsdepot aufbewahrt).
Technique

Farbloses Glas und rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot (Konturzeichnung), bräunlichen, grauen und rötlichen Überzügen, Eisenrot und Silbergelb (in zwei Tönen).

History

Research

Das in der Schlosskirche Spiez ursprünglich im Chorfenster Nord II eingefügte Glasgemälde ist eine Gedenkscheibe für Johann Rudolf von Erlach (1577–1628), den Sohn Johann Rudolfs (1547–1578), den Bruder Franz Ludwigs (1575–1651) und den Vater Sigmunds (1614–1699). Er war Mitherr zu Spiez. Seit 1601 Mitglied des Grossen Rats zu Bern, wurde er 1604 Landvogt zu Moudon. Für Bern weilte er als Gesandter am französischen und englischen Hof. Er war seit 1597 mit Katharina Weyermann (1582–1628) verheiratet, der Tochter des Schultheissen Glado und der Christina Frisching (von Erlach 1989, Stamm-Taf. C X).

Die Scheibe Johann Rudolfs lässt sich wie die analog komponierte des Franz Ludwig von Erlach (1575–1651) Hans Jakob Güder zuweisen (bei Hasler 2003 irrtümlicherweise als Arbeit Matthias Zwirns geführt). Darauf deutet unter anderem ihre Helmdecke, die in gleicher Ausformung auf verschiedenen Werken dieses Meisters auftritt (vgl. z.B. dessen Scheibe für Johann Leonhard Engel von 1678 in der Kirche Hasle). Johann Rudolf von Erlach war der Vater und Franz Ludwig von Erlach (1575–1651) der Onkel von Sigmund von Erlach, unter dem der mehrheitlich von Güder stammende Scheibenzyklus 1676 in die Kirche kam. Nicht klar zu beantworten ist die Frage, weshalb Güder die Glasgemälde mit den Wappen des Johann Rudolf und des Franz Ludwig von Erlach anders als die übrigen zum Zyklus von 1676 gehörenden Von-Erlach-Wappenscheiben gestaltete. Da die zwei betreffenden Werke auch im Format grösser als die übrigen Von-Erlach-Scheiben sind, darf aber vermutet werden, dass Sigmund von Erlach diese zu Ehren seines Vaters und Onkels geschaffenen Glasgemälde bewusst von den anderen abheben wollte (vielleicht hatten sie sogar in die Brüche gegangene Wappenstiftungen zu ersetzen, die Johann Rudolf und Franz Ludwig von Erlach als Freiherren von Spiez während der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in die dortige Schlosskirche gemacht hatten). Die beiden Glasgemälde des Franz Ludwig und Johann Rudolf von Erlach heben sich auch insofern von den anderen Von-Erlach-Scheiben in Spiez ab, als sie als Helmzier nicht den traditionellen Spitzhut, sondern auf jeweils zwei Helmen einen Frauen- und Männerrumpf mit der Schildfigur zeigen. Darin stimmen sie mit der die Wappen beider Frauen und aller Kinder des Franz Ludwig von Erlach darstellenden Rundtafel aus der Schlosskapelle Spiez überein (Bernisches Historisches Museum), bei der gleichfalls zwei mit dem Männer- und Frauenrumpf geschmückte Helme auf dessen eigenes Wappen gesetzt sind (von Erlach 1989, Abb. S. 213). Den Männerrumpf mit der Schildfigur als Kleinod besitzt übrigens ebenfalls der Helm auf dem gevierten Schild mit den Wappen des Ludwig von Erlach und der Barbara Schmid auf deren Scheibe von 1519 in der Kirche Einigen. Auf der in seinem Auftrag zwischen 1636 und 1650 angefertigten Wappentafel aus der Schlosskapelle Spiez im Bernischen Historischen Museum in Bern sind mit seinem Wappen und denjenigen seiner zwei Frauen die Wappen von 29 seiner Söhne und Töchter festgehalten

Dating
1676
Original Donor

Erlach, Sigmund von (1614–1699)

Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Stiftung Schloss Spiez

Inventory Number
Inv. 0576

Bibliography and Sources

Literature

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 86–88.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 42, 249.

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913], S. 40 (Hans Jakob Güder).

Ulrich Thieme/Felix Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig, Bd. 36/1947, S. 613f.

Rolf Hasler, Der Wappenscheibenzyklus der Familie von Erlach aus der Schlosskirche Spiez, in: Schweizer Archiv für Heraldik 117/2003, Heft I, S. 26 (Abb.).

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Jürg Schweizer/Annelies Hüssy, Schloss und Schlosskirche Spiez (Schweizerische Kunstführer), Bern 2015, S. 48.

Vgl.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach. Die Geschichte einer Familie, Bern 1989.

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Foto Louis Halter; SNM Zürich, Neg. 9843, 9846 (Hans Jakob Güder)

Image Information

Name of Image
BE_Spiez_Schlossmuseum_Erlach_JohannR
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2002
Copyright
© Stiftung Schloss Spiez
Owner

Stiftung Schloss Spiez

Inventory

Reference Number
BE_1081
Author and Date of Entry
Rolf Hasler ; Stefan Trümpler 2016

Linked Objects and Images

Additional Images
Schema