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BE_624: Gemeindescheibe Oberhofen und Hilterfingen
(BE_Steffisburg_refK_Oberhofen)

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Title

Gemeindescheibe Oberhofen und Hilterfingen

Type of Object
Artist / Producer
Zwirn, Matthias · signiert
Dating
1681
Dimensions
42 x 33.4 cm im Licht

Iconography

Description

Am Scheibenfuss sind zu Seiten der Schrifttafel die Wappen von Oberhofen und Hilterfingen angebracht. Vor gelbem Grund und einer gelben Balustrade stehen darüber auf gefliestem Boden zwei Vertreter dieser Ortschaften, ein Halbartier und ein Büchsenschütze. Die beiden mit dem Schwert bewaffneten Schildbegleiter tragen ein Lederwams, einen Federhut, ein violettes bzw. blaues Hemd, rote Pluderhosen mit blauen Streifen sowie blaue Strümpfe. Dahinter erhebt sich ein roter Flachbogen auf kannelierten violetten Säulen. Das Oberbild schildert die Traubenernte im Weinberg und das Keltern der Trauben, d. h. einen wichtigen Erwerbszweig der damaligen Einwohnerschaft Oberhofens und Hilterfingens.

Iconclass Code
45B · the soldier; the soldier's life
45C14(HALBERD) · helved weapons, polearms (for striking, hacking, thrusting): halberd
46A122 · armorial bearing, heraldry
47I423 · vintage, grape harvest
Iconclass Keywords
civilization · craft · culture · farm · fruit · grape · growing · halberd · harvest · industry · occupations · society · soldier · vintage · wine · wine-growing
Heraldry

Wappen Oberhofen, Hilterfingen

Inscription

Ein Ehrsamme Gemeindt / Vnd Kilchörÿ Oberhoffen vnd / Hilderfingen: ANO. 16.81: / MZ.

Signature

MZ

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Das kannelierte Pfeilerstück Mitte des linken Randes neu ergänzt; drei alte Flickstücke; geklebte Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1809: Gewisse Fenster (auch im Chor) werden durch Unwetter beschädigt und müssen durch Schreiner Abraham Spring für 10 Kronen repariert werden (Würsten 1979, S. 130). 1824/25: Drei stark verwitterte Fenster werden 1824 durch Tischmacher Abraham Spring für 50 Kronen ersetzt und 1825 liefert dieser nochmals zwei neue Fenster für 32 Kronen (Würsten 1979, S. 130). 1902/03: Bei der Erneuerung der Fenster im Schiff wurden von den 17 alten Scheiben 12 nach Entwürfen Rudolf Müngers in der Berner Werkstatt von Gustav Robert Giesbrecht ergänzt und geflickt. Die restlichen fünf alten Scheiben gelangten damals ins Bernische Historische Museum (Würsten 1979, S. 109, 123). 1933: Restaurierung durch Louis Halter, Bern (Würsten 1979, S. 123). 1983: Konrad Vetter, Bern. 2005 Martin Halter, Bern: Einsetzen einer Ergänzung am Rand oben links (über dem Mann vor Kelter im Oberbild); Entfernung alter und Einsetzung neuer Sprungbleie; Sprungklebungen, Kaltretuschen; Reinigung.

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

History

Research

1681 stifteten die Kirchgemeinden Oberhofen und Hilterfingen zwei Scheiben in die Kirche Steffisburg. Von diesen befindet sich die eine noch heute in der Kirche, die andere gelangte 1903 geschenkweise ins Bernische Historische Museum (BHM Bern, Inv. 5026). Beide sind identisch gestaltet und bilden zusammen eine Doppelstiftung, so wie es für diese beiden Orte auch 1671 im Falle der Kirche Ringgenberg nachgewiesen ist (auch hier hat sich die eine Scheibe in der Kirche, die andere im BHM Bern [Inv. 6893] erhalten). Die 1671 bzw. 1681 in der Berner Werkstatt Zwirns in Auftrag gegebenen Doppelstiftungen sind auch weitgehend identisch gestaltet. Weshalb die beiden Orte solche Doppelstiftungen machten, bleibt zu klären. Seit 1652 gehörte Hilterfingen zur damals von Bern neu eingerichteten Vogtei Oberhofen. Oberhofen andererseits zählte zur Kirchgemeinde Hilterfingen mit der auf Oberhofer Gemeindegebiet gelegenen Pfarrkirche St. Andreas. Die beiden Orte waren also aufs Engste miteinander verbunden. Man kann sich fragen, ob sie mit ihren Doppelstiftungen eine gewisse Eigenständigkeit zu markieren versuchten oder sich einfach aus Symmetriegründen dazu veranlasst sahen, jeweils zwei Glasgemälde zu stiften. Dem gleichen Kompositionsschema folgen auch die Glasgemälde der beiden Gemeinden in der Kirche Beatenberg von 1673, in der Kirche Leissigen von 1675 und im Bernischen Historischen Museum von 1678 (BHM Bern, Inv. 22220; aus der Kirche Sigriswil?) sowie die verschollene Scheibe von 1678 (ehemals Sammlung Pourtalès, aus Schloss Mauensee; Kat. Fischer 1932, Nr. 790; Wegeli 1932, S. 98f.).

Die noch in der Kirche Steffisburg verbliebene Gemeindescheibe ist durch das Monogramm MZ für den Berner Glasmaler Matthias Zwirn gesichert. Ihr Gegenstück im Bernischen Historischen Museum ist nur mit der Initiale M signiert. Da es sich bei diesem Stück aber um eine Ergänzung handelt, lässt sich vermuten, dass ursprünglich dasselbe Monogramm MZ zu lesen war.

Der Weinbau, in den Wappen angesprochen, ist auch das Thema der Oberbilder. Während Jahrhunderten wurden am Thunersee Reben gepflanzt und Wein gekeltert, denn im Mittelalter herrschte dort ein sehr mildes Klima. Der Weinanbau wurde später durch Klimaveränderungen, Rebkrankheiten, Weinsteuern und Konkurrenzdruck der Westschweiz stark beeinträchtigt und 1910 vollständig aufgegeben, jedoch im 20. Jahrhundert wieder aufgenommen(vgl. Ganz 2002).

Dating
1681
Original Donor

Oberhofen, Hilterfingen, Gemeinde

Place of Manufacture
Owner

Am 2. November 1885 trat der Staat Bern den Kirchenchor an die Kirchgemeinde Steffisburg ab. Der Staat behielt sich aber das Verfügungsrecht über die Glasgemälde im Chor vor und erklärte sich dabei bereit, bei Wegnahme derselben auf Wunsch diese durch Kopien oder andere entsprechende Werke zu ersetzen (Würsten 1979, S. 106f.).

Bibliography and Sources

Literature

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 302.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 56.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 88, Nr. 3 bzw. 4.

C. Byland/H. Türler, Armoiries communales suisses, in: Schweizer Archiv für Heraldik 27/1913, H. 4, S. 201.

Hans Zeller, Steffisburg. Bilder aus der Geschichte von Dorf und Landschaft, Thun 1967, S. 53.

Hans Peter Würsten, St. Stephanskirche Steffisburg. Eine bau- und kunstgeschichtliche Untersuchung, Steffisburg 1979, S. 120–136, Abb. S. 123 (unpubliziertes Typoskript, Vitrocentre Romont).

Christian Schiffmann, Dorf und Landschaft Steffisburg im Laufe der Jahrhunderte, Steffisburg 1983 (Nachdruck der Ausg. von 1916), S. 203f.

Peter Eggenberger/Susi Ulrich-Bochsler, Steffisburg. Reformierte Pfarrkirche, Bern 1994, S. 16, 76.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014, Bd. 2, S. 630 (Matthias Zwirn).

Vgl.

Th. Fischer Zürich, Auktionskatalog 26.–28. Mai 1932.

Rudolf Wegeli, Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. 12, 1932.

Robert Ganz, Hilterfingen und Hünibach. Eine Gegenwart – zwei Vergangenheiten (Berner Heimatbücher 144), Bern 2002.

References to Additional Images

SNM Zürich, Neg. 9833, 9835 (Matthias Zwirn)

Image Information

Name of Image
BE_Steffisburg_refK_Oberhofen
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Steffisburg
Owner

Am 2. November 1885 trat der Staat Bern den Kirchenchor an die Kirchgemeinde Steffisburg ab. Der Staat behielt sich aber das Verfügungsrecht über die Glasgemälde im Chor vor und erklärte sich dabei bereit, bei Wegnahme derselben auf Wunsch diese durch Kopien oder andere entsprechende Werke zu ersetzen (Würsten 1979, S. 106f.).

Inventory

Reference Number
BE_624
Author and Date of Entry
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

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