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BE_352: Wappenscheibe Kaspar von Mülinen
(BE_Köniz_refK_Mülinen)

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Title

Wappenscheibe Kaspar von Mülinen

Type of Object
Artist / Producer
unknown · Bubenberg-Werkstatt
Place of Manufacture
Dating
um 1510
Dimensions
37.7 x 25.3 cm im Licht

Iconography

Description

Das Vollwappen des Ritters Kaspar von Mülinen erscheint vor blauem Damastgrund auf grünem Rasengrund. Darüber angebracht sind die Ordensembleme des Heiligen Grabes (Jerusalemkreuz: rotes Kreuz, begleitet von 4 kleinen Kreuzen) und des Katharinenordens vom Berge Sinai (Katharinenschwert mit Rad und Schriftband).

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen von Mülinen, Kaspar

Inscription

VON MVLI... RITER (auf Schriftband ums Schwert; diese Inschrift von Kasser 1894 falsch gelesen – dazu im Heft 1894, Nr. 31/32 entsprechende Korrektur).

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Die drei hellblauen Damaststücke am oberen Rand mit der Helmzier sowie der grüne Rasengrund unten neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert. Die Scheibe ist offenbar beschnitten (fehlende Rahmung).

Restaurierungen 1867: Damals beschloss der Berner Regierungsrat, die Glasgemälde im Chor der Kirche Köniz restaurieren zu lassen (Handels-Courier 10.11.1867). 1875: Restaurierung durch Johann Heinrich Müller, Bern, im Auftrag Friedrich Bürkis (Schweizer Handels-Courier 10.4.1875). 1930: Fenstersanierung in der Kirche Köniz durch das Atelier Louis Halter in Bern (was für Arbeiten Halter durchführte, ist nicht dokumentiert). 1940: Die Scheiben wurden von Glasmaler Hans Drenckhahn ausgebaut und in Kisten im Gemeindearchiv Köniz deponiert (Staatsarchiv Bern, BB 05.7.343: Dossier Sicherungsmassnahmen von Glasgemälden im Staatsbesitz, Protokoll zur Sicherung der Glasmalereien in Köniz vom 20. Mai 1940). 1981/82 Konrad Vetter, Bern: Zurückführung der um die Jahrhundertwende (d. h. um 1900) durch Abrundung im oberen Teil verstümmelten Scheibe in ihre ursprüngliche Rechteckform (durch Einfügung von Ergänzungen am oberen Rand) und Versetzung ins zweite Südfenster (sie war zur Jahrhundertwende in die hochgotischen Fenster im Chor eingesetzt worden; vgl. dazu Moeri 1984).

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

History

Research

Die Scheibe von Mülinen befand sich 1881 im südöstlichen Chorfenster unten in der gotischen Scheibe integriert (von Mülinen 1881; Kasser 1894; Lehmann 1916). 1981/82 wurde sie an den heutigen Standort im Chor (s III) versetzt.

Da die Scheibe das Ordensemblem des Heiligen Grabes zeigt und Kaspar von Mülinen 1507 nach Jerusalem gereist war, liegt ein Datum post quem vor. Die nur fragmentarisch erhaltene Scheibe (Ergänzungen, fehlende Rahmenarchitektur) besitzt stilistische Parallelen zur Solothurner Standesscheibe in der Kirche Kirchberg und zu den Scheiben der Bubenberg-Werkstatt im Berner Münster, insbesondere zur Scheibe Stolz von Bickelheim (vgl. Kurmann-Schwarz 1998, Abb. 278).

Zwei Pausen dieser Scheibe von Johann Heinrich Müller sind in dessen Nachlass erhalten, der sich als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont befindet. Eine weitere Pause der Scheibe (37,0 x 26,3 cm) ist im Nachlass von Hans Drenckhahn im Vitrocentre Romont vorhanden (Mappe Inv.-Nr. 487).

Kaspar von Mülinen (4.1.1481–15.3.1538), Sohn des Hans Friedrich und der Barbara von Scharnachtal, war zu seiner Zeit einer der führenden Berner Staatsmänner. 1500 ehelichte er Verena von Diesbach, die Tochter Ludwigs. 1506 reiste er nach Jerusalem, wo er 1507 zum Ritter des Heiligen Grabes geschlagen wurde. Seit 1500 Grossrat zu Bern, war er 1500/06 Schultheiss zu Burgdorf, 1509 Landvogt von Grandson, 1510–1515 Landvogt zu Echallens und Orbe sowie ab 1517 Kleinrat. Er nahm an den Gesandtschaften nach Savoyen, Ferrara und Montferrat teil. Seine Abwesenheit als Gesandter nach Frankreich 1526/27 erleichterte in Bern den Durchbruch der Reformation. Weil er als Gegner der Reformation in Glaubensfragen eine unnachgiebige Haltung einnahm, wurde er 1527 aus dem Rat entsetzt (HBLS 5/1929, S. 180; HLS 8/2009, S. 799). Ausser der Scheibe in der Kirche Köniz gab es von ihm vormals eine prächtige Scheibe von 1519 in der Kirche Hindelbank, die beim dortigen Brand 1911 zerstört wurde (Lehmann 1914, S. 131, Abb. 3). Das Bernische Historische Museum ist zudem im Besitz einer Allianzwappenscheibe von ihm und seiner Frau Verena von Diesbach aus der Zeit um 1520 (BHM Bern, Inv. 26227).

Dating
um 1510
Period
1507 – 1525
Original Donor

Mülinen, Kaspar von (1481–1538)

Place of Manufacture
Owner

Kanton Bern: Der vom Kanton am 25. 1. 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihevertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Bibliography and Sources

Literature

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 88.

Pfarrer (Hermann?) Kasser, Die Kirche und ehemalige Deutschordens-Commende Köniz, Mutterkirche der Stadt Bern, in: Berner Heim, Jg. II, 1891, Nr. 20 (17. Mai), S. 156 (Anfang 16. Jh., Kaspar von Mülinen?).

Hermann Kasser, Wappenscheibe von Mülinen, in: Schweizer Archiv für Heraldik 8/1894, Nr. 25, S. 196–198, Taf.-Abb. und Nr. 31/32, S. 255.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 8, 72 (ca. 1520).

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute, II. Mittelland, 1. Zwischen Aare und Stockhornkette, Bern 1906, S. 10.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 18/1916, S. 226 (Lukas Schwarz).

René Moeri, Köniz. Kirche, Schloss (Schweiz. Kunstführer), Bern 1956, S. 6.

Ellen J. Beer, CVMA Schweiz, Bd. III, Basel 1965, S. 68, Taf. 50 (um 1520).

René Moeri, Köniz. Kirche, Schloss (Schweiz. Kunstführer), Basel 1976, S. 13.

Schweiz. Kunstführer, Bd. 3, 1982, S. 246.

René Moeri, Kirche Köniz. Chorrenovation 1981/82, Köniz (1984), S. 9.

Restaurierungsdokumentation Konrad Vetter 1982 in Unterlagen von Heinz Matile im BHM Bern (Kopie in Romont).

Vgl.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 08562 (Foto von Juli 1981, vor Restaurierung von K. Vetter: hier das Wappen noch in gotischer Scheibe integriert); SNM Zürich, Neg. 5807 (16. Jh.; die Wappenscheibe hier noch in Chorfenster s II)

Image Information

Name of Image
BE_Köniz_refK_Mülinen
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Köniz
Owner

Kanton Bern: Der vom Kanton am 25. 1. 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihevertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Inventory

Reference Number
BE_352
Author and Date of Entry
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

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