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BE_649: Figurenscheibe Hans Albrecht von Mülinen
(BE_Sumiswald_refK_MuelinenHA)

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Title

Figurenscheibe Hans Albrecht von Mülinen

Type of Object
Artist / Producer
Place of Manufacture
Dating
1512
Dimensions
85.5 x 52.5 cm im Licht (Aussenmetallrahmen)

Iconography

Description

Vor blauem, grossflächig gemustertem Damastgrund ist die hl. Elisabeth in langem hellviolettem Gewand und rotem Mantel dargestellt. Sie hält in den Händen einen Krug bzw. einen Laib Brot. Nach diesem greift der zu ihren Füssen am Boden kauernde Bettler. Die hl. Elisabeth wendet sich jedoch nicht ihm zu, sondern dem vor ihr auf grünem Rasenboden knienden Hans Albrecht von Mülinen. Dieser erscheint schwertbewaffnet in hellblauer Kleidung und hält in seinen Händen den Rosenkranz. Sein Wappenschild steht vor ihm auf dem mit seinen Namen beschrifteten gelben Band. Über den Figuren schwingen sich zwei gebogene gelbe Äste mit Blüten- und Blattwerk. Daran hängt über dem Kopf des Stifters ein Schildchen mit dem Wappen des Deutschordens.

Iconclass Code
11(+5) · Christian religion (+ donor(s), supplicant(s), whether or not with patron saint(s))
11HH(ELISABETH OF HUNGARY) · the wife and widow of the Landgrave of Thuringia, and Franciscan Tertiary, Elisabeth of Hungary; possible attributes: beggar, cripple, fish, loaves, leper, model of church, pitcher, roses in lap, scald-head, three crowns
11Q22 · aids for prayer, e.g. rosary
41A773 · container of ceramics: jar, jug, pot, vase
41C621 · bread, loaf
46A122 · armorial bearing, heraldry
46A1241(TEUTONIC ORDER) · knighthood order: Teutonic Order
46A151 · beggar
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Hans Albrecht von Mülinen, Deutschorden

Inscription

Hans Albrecht V. Mvlline Comen / dur zů hitzkilich (die heute vom Blei verdeckte zweite Namenszeile auf der Aufnahme der Scheibe in der Publikation von 1973 kaum erkennbar, auf dem 1937 in Thönens Artikel veröffentlicheten Foto aber gut lesbar). SANT ELSBET ORA PRO... . H.D. 193... (im ergänzten Bogen eingeritzt).

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Der Oberkörper des knienden Stifters, ein kleiner Gewandteil der Heiligen und ein Stück im Rankenwerk oberhalb von deren Kopf von Hans Drenckhahn ergänzt (das Foto 8343 des SNM Zürich zeigt die Scheibe mit anderen Ergänzungen, d. h. im Vorzustand von Drenckhahns Restaurierung); Sprungbleie; geklebte Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen Nach 1512: Laut Lehmann (1914, S. 213) musste der Zyklus vermutlich schon bald nach seiner Stiftung ein erstes Mal repariert werden. 1584: Thüring Walther, Bern, repariert gewisse Scheiben (Lehmann 1914, S. 213). 1706: Damals wurden in den Fenstern 516 Butzengläser ersetzt (von Steiger 1973). 1738: Damals wurden in den Fenstern 62 Butzengläser ersetzt (von Steiger 1973). 1814: Damals Reparaturen an gewissen Scheiben (Lohner; von Mülinen 1879, S. 155). Lohner erwähnt zehn alte Scheiben von 1512, die alle "sehr gross und schön und meist gut erhalten ... die Schriften... zum Theil nicht mehr ganz, zum Theil, bei der Reparation von 1814 in die Fenster Falzen eingelassen worden." 1882: Johann Heinrich Müller (1822–1903), Bern (Thormann/von Mülinen 1896, S. 97). Nach Kasser (1892) wurden die 23 alten Glasgemälde bei der "letzten" Restauration der Kirche (d. h. 1882) von Glasmaler Müller in Bern "sorgfältig reparirt und in matt ornamentirte Grisailfenster eingesetzt". Johann Rudolf Rahn konstatierte 1882 (S. 317), dass die Scheiben im Chor und dem Schiff der Kirche Sumiswald von J. H. Müller in Bern restauriert werden. Eine Zeichnung dieser Scheibe im Originalformat mit Eintrag von Leerstellen (=Ergänzungen) aus der Hand Johann Heinrich Müllers ist in dessen Nachlass vorhanden, der sich als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont befindet (BHM Bern, Inv. E 8, 28517). 1934: Unter Leitung von Rudolf Wegeli, Direktor des Bernischen Historischen Museums, sollten die Glasgemälde offenbar bereits nach 1912 anlässlich der damaligen Kirchenrenovation durch Hans Drenckhahn restauriert werden (von Steiger 1973, Einl.). Realisiert wurde diese Restaurierung jedoch erst anlässlich der Kirchenrenovation von 1934. Unter Aufsicht Rudolf Wegelis wurden laut Ernst Thönen (1937, Vorwort) damals die Scheiben von Drenckhahn in Thun "gereinigt, von schlechten Ersatzstücken (nach Unwettern eingesetzt) befreit, mit vorzüglich gelungenen Ergänzungen wiederhergestellt, neu ins Blei gefasst" und wieder in eine Verglasung aus Butzen integriert (an Stelle der im 19. Jh. eingefügten "Teppichmusterverglasung" (von Steiger 1973, Nr. VI, nach Nr. XIV). Laut Thönen betraf diese Restauration nur die Scheiben aus dem frühen 16. Jahrhundert (= Chorfenster). 1946: Das Südfenster bei der Empore erhält ebenfalls an Stelle der im 19. Jahrhundert eingesetzten "Teppichmusterverglasung" wieder eine Butzenverglasung (von Steiger 1973, nach Nr. XIV). Nach 1973: Entfernung einiger Sprungbleie (die Farbaufnahme in der Publikation von 1973 zeigt die Scheibe mit mehr Sprungbleien als heute). 1975 Konrad Vetter, Bern: Doublierung mehrerer Gläser, "Feld partiell ausgeflickt" (Angabe auf Foto Howalds in Unterlagen Heinz Matiles, BHM Bern). Laut diesen Unterlagen wurden von Vetter auf den Sumiswalder Scheiben keine Ergänzungen eingesetzt (die auf Howalds Fotos schraffiert angegebenen Felder = von Vetter doublierte Gläser). Einsetzen einer Sekuritverglasung an Stelle alter Schutzgitter.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot.

History

Research

Hans Albrecht III. von Mülinen wurde 1480 als Sohn des Hans Albrecht II. und der Dorothea von Bubenberg, einer Tochter des berühmten Adrian von Bubenberg, geboren. Er trat schon 1494 dem Deutschen Orden bei und verzichtete gegen eine Leibrente auf sein väterliches und mütterliches Erbe. 1506 wurde er zum Komtur von Hitzkirch ernannt. 1519 wurden ihm die reiche Kommende Mainau am Bodensee und die Kommende Hitzkirch auf Lebenszeit verschrieben. Hans Albrecht pflegte Kontakte zu Huldrych Zwingli und anderen Reformatoren und führte 1529 die Reformation in Hitzkirch ein, nachdem er 1528 die letzte Abtissin von Rüegsau, Margaretha von Freiberg, geheiratet hatte. 1531 wurde er von den katholischen Luzernern vertrieben und floh in seine Heimatstadt Bern. Von der dortigen Obrigkeit erhielt er 1532 die Verwaltung der Kommende Köniz, wo er 1544 starb. Ein Porträt Hans Albrechts hängt als Depositum der Familie von Mülinen im Schloss Jegenstorf (von Mülinen 1844, S. 25; HBLS 5/1929, S. 180; Brändy 2010, S. 59–61; Helvetia Sacra IV, 7.2, S. 789).

Die zwölf 1512 nach Sumiswald gestifteten, stilistisch einheitlich geprägten Glasgemälde wurden zweifellos in der gleichen Werkstatt geschaffen, mehrfach restauriert und z. T. erheblich ergänzt. Hans Lehmann schrieb sie 1914 dem Berner Hans Dachselhofer zu. Seine Zuschreibung, die 1937 Thönen und 1973 von Steiger kommentarlos übernahmen, muss bei näherer Betrachtung des Sachverhalts jedoch mit einem grossen Fragezeichen versehen werden. Von Dachselhofer sind keine gesicherten (signierten) Werke erhalten. Aus den Rechnungen weiss man lediglich, dass er von ca. 1510–1540 für die Stadt Bern tätig war, und zwar offenbar mehr als Glaser denn als Glasmaler. Klar als Glasmaler bezeichnet ist ein "Hans Tachselhofer" 1537 in den Stadtrechnungen von Freiburg i. Ü., das von ihm damals mehrere Wappenscheiben bezog (Anderes 1963, S. 222). Bei diesem handelt es sich aber vielleicht nicht um den seit 1509 in Bern nachgewiesenen (alten) Hans Dachselhofer, sondern um seinen gleichnamigen, dort ebenfalls als Glaser tätigen Sohn (HLS 3/2004, S. 562). Neben Dachselhofer arbeiteten in Bern zahlreiche weitere Glaser bzw. Glasmaler, u. a. die durch Werke bekannten Hans Funk (1500–1539) und Jakob Meyer († vor 1536) oder die – wie Dachselhofer – nur durch Schriftquellen dokumentierten Meister Jakob Stächeli (1507–1527) und Zimprecht Werder (wie im Falle Dachselhofers erweist sich auch die von Hans Lehmann an Stächeli zugesprochene Werkgruppe als reine Hypothese). Da sich die Werkgruppe von 1512 in Sumiswald von den für Funk und Meyer gesicherten Glasmalereien stilistisch abhebt, darf man vermuten, dass sie in der Werkstatt eines anderen damaligen Berner Glasmalers geschaffen wurde. Um wen es sich dabei handelt, lässt sich beim gegenwärtigen Forschungsstand jedoch nicht mit Sicherheit beantworten.

Dating
1512
Original Donor

Mülinen, Hans Albrecht von (1480–1544)

Place of Manufacture
Owner

1934 kam der Chor als Eigentum vom Kanton Bern in den Besitz der Kirchgemeinde. Die im Chor befindlichen Glasgemälde blieben aber im Besitz des Kantons (von Steiger, 1973). Der vom Kanton Bern am 4. April 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihvertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Bibliography and Sources

Literature

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 444.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 155, und Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 81.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 250.

Hermann Kasser, Die Glasgemälde in der Kirche zu Sumiswald, in: Kirchliches Jahrbuch für den Kanton Bern, Bern 1892, S. 156–159.

Berthold Haendcke, Die schweizerische Malerei im XVI. Jahrhundert, Aarau 1893, S. 62.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 24, 89f., Taf.-Abb. XII.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 39, 88, 239f.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute. I. Das Emmental, Bern 1905, S. 59.

Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der Kirche zu Sumiswald, Bern 1912, S. 4f., Abb. II.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914, S. 208–213 (Hans Dachselhofer).

Ernst Thönen, Die Glasgemälde der Kirche zu Sumiswald, Sumiswald 1937, S. 8f., Taf. II (Hans Dachselhofer).

Hermann Holderegger, Nachrichten, in: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 1/1939, S. 125f.

Friedrich von Steiger, Die Glasgemälde der Kirche in Sumiswald, Sumiswald 1973, Abb. II (Hans Dachselhofer).

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 189 (Abb.).

Sumiswald. Streiflichter, Sumiswald 2006, S. 88–93.

Petra Zimmer/Patrick Braun (Red.), Die Johanniter, die Templer, der Deutsche Orden, die Lazariter und Lazariterinnen, die Pauliner und die Serviten in der Schweiz (Helvetia Sacra, Abteilung IV: Die Orden mit Augustinerregel, Bd. 7, Zweiter Teil), Basel 2006, S. 789.

Vgl.

Berchtold von Mülinen, Familien-Geschichte und Genealogie der Grafen von Mülinen, Berlin 1844.

Bernhard Anderes, Die spätgotische Glasmalerei in Freiburg i.Ü. Ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Gasmalerei, Freiburg 1963.

Willy Brändy, Zu dem Bilde Hans Albrechts von Mülinen, in: Zwingliana 2010, S. 59–61.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

References to Additional Images

BHM Bern, 29603 (vor Restauration mit alten Ergänzungen, wie Foto SNM Zürich), 29604 (nach Restauration mit neuen Ergänzungen); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 07256 (Zustand nach Restauration Vetters mit geklebtem Sprung an Stelle von Sprungblei, 1975); SNM Zürich, Neg. 8343 (Hans Dachselhofer)

Image Information

Name of Image
BE_Sumiswald_refK_MuelinenHA
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Kirche Sumiswald
Owner

1934 kam der Chor als Eigentum vom Kanton Bern in den Besitz der Kirchgemeinde. Die im Chor befindlichen Glasgemälde blieben aber im Besitz des Kantons (von Steiger, 1973). Der vom Kanton Bern am 4. April 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihvertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

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Reference Number
BE_649
Author and Date of Entry
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

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