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BE_456: Standesscheibe Bern
(BE_Mett_refK_Bern)

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Titel

Standesscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Müller, Johann Jakob · zugeschr.
Datierung
1688
Masse
40.1 x 31.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Der einzelne Bernschild wird von zwei kleinen am Scheibenfuss vor dem Podium sitzenden Putten gehalten. Neben ihm sind der Berner Bär und der Zähringer Löwe auf dem Fliesenboden postiert. Während der Bär ein Federbarett um den Hals gebunden hat, trägt sein Begleiter den Helm mit der Zähringer Krone. In ihren Vorderpranken halten die beiden vor farblosem Grund stehenden Schildwächter Zepter und Richtschwert sowie gemeinsam über dem Wappen eine Adelskrone empor. Zwischen ihnen erhebt sich eine isoliert in die Höhe ragende Säule. Die Rahmenarchitektur besteht aus blauen Rundpfeilern und einem eingezogenen roten Flachbogen, an dessen Scheitel eine Löwenmaske prangt und an dem Fruchtbouquets aufgehängt sind.

Iconclass Code
25F23(BEAR)(+12) · Raubtiere: Bär (+ Wappentiere)
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Bern

Inschrift

16 88.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der Unterteil des Löwen mit dem anschliessenden blauen Rundpfeiler sowie ein Glas im Bären neu ergänzt; im und unterhalb des Bären mehrere alte Flickstücke; mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert. Das Foto des SNM Zürich zeigt weniger Sprungbleie als heute und an Stelle des ergänzten Randglases im Bären ein altes Flickstück, dafür aber den blauen Pfeiler am rechten Rand noch im Originalzustand.

Restaurierungen
1711/12: die durch Hagelwetter beschädigten Scheiben im Chor und Pfrundhaus zu Mett werden durch Hans Jakob Tieffenbach, Glaser von Studen, repariert (Bourquin 1999, Amtsrechnungen Gottstatt).
13. März 1778: Nach dem Reparationenbuch im Staatsarchiv Bern (BX 22) wurden damals durch Samuel Laubscher Glaserarbeiten ausgeführt: "Glaserarbeit Mr. Sam. Laubscher, Biel (Kr. 22)".
1923: Eventuell Restaurierung durch einen Glasmaler EB (Edmond Bille?, vgl. dazu die Scheiben Rudolf Tilliers und Biels).
Dezember 1987: Offerte von der Glasmalerei E. Scheidegger, Rizenbach, für das Versetzen der Fenster nach innen sowie für das Einfügen von Ergänzungen in der Bernscheibe (d. h. Entfernen der Flickstücke). Die Rekonstruktion der Bernscheibe kommt in der Folge aber nicht zur Ausführung (vgl. Dokumentation Vitrocentre Romont).

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Wappenscheibe des Standes Bern geht auf einen in der Sammlung Wyss im Bernischen Historischen Museum befindlichen Scheibenriss zurück, der wohl in der Werkstatt des 1686 verstorbenen Aarauer Glasmalers Hans Ulrich II. Fisch entstanden ist (BHM Bern, Inv. 20036.592; Hasler 1996/1997, Bd. 1, Kat.-Nr. 79). In der Komposition seiner Schildwächter – Bär und Löwe – geht dieser auf eine ältere Tradition zurück. In gleicher Form erscheinen die beiden Wappentiere nämlich bereits auf dem Scheibenriss der Sammlung Wyss, den Hans Ulrich I. Fisch um 1640–1650 ausführte (BHM Bern, Inv.-Nr. 20036.588; Hasler 1996/1997, Bd. 1, Kat.-Nr. 47). Hans Ulrich I. Fisch schuf nach diesem Riss 1641 die Berner Standesscheibe für die Kirche von Lengnau (BHM Bern, Inv. 4294) sowie – leicht verändert – auch die aus waadtländischem Schlossbesitz stammende Scheibe (BHM Bern, Inv. 33741), die sein Monogramm und das Datum 1643 trägt. Nach der gleichen Vorlage erstellte ebenfalls der Berner Glasmaler Matthias Zwirn 1650 eine monogrammierte Standesscheibe (BHM Bern, Inv. 20465), die als Hinweis dafür gilt, dass er bei Fisch in die Lehre ging. Die gleichen Wappenhalter erscheinen zudem auf einer leicht modifizierten Scheibe Hans Balthasar Fischs (BHM Bern, Inv. 37026).
Die Tatsache, dass die Bieler Stadtscheibe in der Kirche Mett (s. d.) einem Zofinger Glasmaler bezahlt wurde, erklärt die nahen Beziehungen zu der in Aarau und in Zofingen tätigen Glasmalerfamilie Fisch (von dieser Familie arbeitete Hans Ulrich II. Fisch lange Zeit am letztgenannten Ort). Als Meister der Scheiben in Mett kommen aus zeitlichen Gründen zwei in Zofingen als Glasmaler nachgewiesene Meister in Frage, nämlich Johannes Suter (1652–1697) und Johann Jakob Müller (1660–1712), die laut Hans Lehmann beide bei Hans Ulrich II. Fisch die Lehre absolvierten (Lehmann 1945, S. 118–131). Gesicherte Scheiben aus der Hand Johannes Suters existieren nicht. Johann Jakob Müller schuf 1709 unter anderem die Stadtscheiben Burgdorfs und Zofingens für die Kirche in Melchnau, die kompositorische Analogien zur Bieler Stadtscheibe in Mett aufweisen. Die Behandlung von Mähne und Fell ist dort ähnlich, allerdings fehlt auf der Scheibe in Mett das freundlich Naive der rotbäckigen Figuren, das den Charme der Müller-Scheiben ausmacht. Wir begegnen solch rotwangigen Cherubinen jedoch in der Scheibe des Seckelmeisters Tillier in Mett.

Datierung
1688
StifterIn

Bern, Stand

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Biel-Mett.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor wurde 1898 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 504.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde IV/1880–83, Zürich 1883, S. 244.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 354f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 78.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 236.

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 113.

Werner Bucher, Reformierte Kirche Biel-Mett (Schweiz. Kunstführer), Bern 1982, S. 15, Abb. 9.

Andres Moser/Ingrid Ehrensperger, Arts et monuments. Jura bernois, Bienne et les rives du lac, Bern-Wabern 1983, S. 60.

Werner Bourquin/Marcus Bourquin, Biel. Stadtgeschichtliches Lexikon, Biel 1999, S. 261.

Vgl.

Hans Lehmann, Glasmaler und Glasgemälde des alten Zofingen im Rahmen der Stadtgeschichte, Zofingen o. J. [1945].

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 07517; SNM Zürich, Neg. 8976 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Mett_refK_Bern
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Gesamtkirchgemeinde Biel
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Biel-Mett.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor wurde 1898 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventar

Referenznummer
BE_456
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema